Domains mit Umlauten

Domains mit Umlauten: Internationalisierte Domainnamen (IDN)

Müller oder Mueller, Möbelhaus oder Moebelhaus, für welche Schreibweise sollte man sich entscheiden, wenn man eine Website ins Leben rufen will und nun nach einem Namen für die Domain sucht? Vorweg gesagt: die Zeiten, indem eine Schreibweise der Domain nur ohne Umlaute möglich war, sind zum Glück längst vorbei. Dieses ist schnell zu überprüfen, wenn man einfach einmal den Namen „Müller“ in Google eingibt. Das eine Schreibweise mit Umlauten möglich ist, verdanken wir den Internationalisierten Domainnamen (IDN), die seit 2004 sukzessive eingeführt wurden. Hierdurch wurden Schreibweisen möglich, die Umlaute, diakritische Zeichen (an Buchstaben angebrachte kleine Zeichen, die eine abweichende Betonung anzeigen wie zum Beispiel Punkte, Striche, Häkchen usw.) oder Schriftzeichen aus anderen Alphabeten als dem lateinischen Alphabet enthalten.

Wodurch werden Umlaute in Domains möglich?

Bei Domains mit Umlauten handelt es sich technisch gesehen um eine speziell kodierte Domain Version auf Grundlagen des so genannten Punycode-Verfahrens. Mit diesem Verfahren werden Umlaut-Domains weltweit einheitlich in die ASCII-Form xn--brse-5qa.de konvertiert und damit für die meisten Browser lesbar gemacht. Mit anderen Worten: durch die Punycode-Kodierung wird der Umlaut entfernt und in kodierter Form am Ende der Domain angehängt. So wird zum Beispiel die Domain < www.müller.de > zu der Domain < www.xn--mller-kva.de >. In den Suchmaschinen erscheint dann aber wieder der Name < Müller >.

Welche Browser unterstützen Domains mit Umlauten?

Umlaut-Domains werden zurzeit von folgenden Internet-Browsern unterstützt:

• Google Chrome
• Internet Explorer (ab Version 7.0)
• Firefox (ab Version 0,8)
• Safari
• Opera (ab Version 7.11)

Sicherheitshalber sollte man aber ein Update auf die jeweils aktuelle Version machen.

Domains mit Umlauten: Pro und Kontra

Domainnamen mit Umlauten können dann Sinn machen, wenn der gewünschte Namen mit einer Umgehung von Umlauten (zum Beispiel www.mueller.de) bereits vergeben ist. Auch ist es empfehlenswert, dass man eine Schreibweise mit Umlauten dann registrieren lässt, wenn man den Domainnamen bereits in einer Schreibweise ohne Umlauten registriert hat. In diesem Fall bietet es sich an, die Umlaut-Domain auf die Domain ohne Umlaute umzuleiten. Damit wirkt man der Gewohnheit vieler entgegen, aufgrund von Unkenntnis der internationalisierten Domainnamen bei der Eingabe des Domainnamens die Umlaute „ ä“ in „ae“ „ö“ in „oe“ und „ü“ in „ue“ umzuwandeln. Wenn dann die Domain ohne Umlaute bereits registriert ist, kann es passieren, dass ein Besucher ungewollt auf einer anderen Seite landet. Darüber hinaus kommt eine Schreibweise mit Umlauten dem Sprachempfinden von Nutzern wie zum Beispiel auch potenziellen Kunden entgegen. Allerdings macht diese Schreibweise nur dann Sinn, wenn der Nutzer- bzw. Kundenkreis auf Deutschland beschränkt ist. Im Ausland steht den Nutzern in den meisten Fällen keine Tastatur mit Umlauten zur Verfügung. Gegen die Verwendung eines Domainnamens mit Umlauten spricht hingegen, dass es von manchem als störend empfunden wird, dass man den Namen in der konvertierten Version liest, wenn man die URL aus dem Browser in ein anderes Fenster kopiert. Auch zeigen einige Browser die umgeschriebene Domain in der Adresszeile an, andere wiederum den Namen, den man ursprünglich eingetippt hat. Diese Punkte können gegebenenfalls einen potenziellen Kunden verwirren. Gleichfalls wird als störend empfunden, dass es nicht mit allen E-Mail Programmen möglich ist, E-Mails an Adressen mit Umlauten zu versenden. Dieses liegt daran, dass die E-Mailadressen auf die konvertierte Version der Domain ohne Umlaute laufen. Um eine Versendung möglich zu machen, müsste das E-Mailprogramm diese Umwandlung selbst vollziehen. Ein solches bieten noch nicht alle E-Maildienste an, so dass man oft überrascht ist, wenn man eine Fehlermeldung erhält.

Fazit

Die Auswahl eines Domainnamens mit einer Umlaut Schreibweise ist unter Berücksichtigung der vorgenannten Punkte unproblematisch, sofern man sich auf den deutschsprachigen Raum beschränkt. Auch die meisten Suchmaschinen - wie zum Beispiel Google - machen hinsichtlich der Schreibweise (mit oder ohne Umlaute) keinen Unterschied mehr und berücksichtigen in den Suchergebnissen automatisch beide Varianten. Gleichfalls ist auch die Kostenseite kein Problem, denn die Preise für die Umlaut-Domains entsprechen bei den meisten Anbietern, welche die Registrierung einer Top Level Dommain anbieten, den "normalen" Domain-Preisen.